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Wenn die Kinder aus dem Haus sind, wird älteren Menschen ihr Haus oft zu viel. Dann kommen Gedanken wie: Noch füllten die fünf Kinder das oberste Stockwerk mit ihrem Stimmengewirr. Dann waren sie auch schon erwachsen und ausgezogen. Warum tauschen wir nicht die Immobilie? Eine Mandantin berichtete dazu folgendes: Das Haus von Margrit und ihrem Ehemann in Nunningen (SO) fühlte sich plötzlich gross und vor allem leer an. «Wir sind dann einmal mit der Familie zusammengesessen und ich habe gefragt: Was sollen wir denn mit dem Haus tun?», erinnert sich Margrit. Eine Tochter bekundete Interesse. Das Timing war perfekt: Gerade waren in Muttenz «Altersgerechte Wohnungen» im Bau, eine davon kaufte Margrit. Was ihnen bei der Entscheidung wichtig war: Der tägliche Einkauf, der Arzt und das Tram sollten zu Fuss erreichbar sein. Vom zweistöckigen Einfamilienhaus, in das die Tochter einzog, verkleinerte das Paar seine Wohnfläche auf 84 m².

Rückblickend war die familiäre Lösung, die mittlerweile drei Jahre zurückliegt, die richtige Entscheidung, ist die 63-jährige Margrit überzeugt: «Ich war einfach froh, wieder in der Nähe der Stadt zu sein. Und es ist sogar schön, nicht mehr so viel Platz zu haben.» Viele haben den Schritt nicht verstanden: «Die meisten haben sich gewundert, warum wir unser wunderschönes Haus verlassen haben. Aber was bringt das wunderbarste Haus, wenn es leer steht?»

 

Faktum 1:

Die klassische Grossfamilie 1 mit mehreren Generationen unter einem Dach existiert heutzutage so gut wie gar nicht mehr. Ein Grossteil der «älteren Menschen» lebt oftmals in Immobilien, die weit davon entfernt sind, sich altersgerecht oder gar barrierefrei nennen zu dürfen. Spätestens hier muss die Gesellschaft und auch jeder einzelne ansetzen und sich Gedanken über Lösungen für das Alter machen. Diese können individuell ganz unterschiedlich aussehen. Für jemanden, der anderen Menschen sehr offen gegenübersteht, könnte z.B. eine selbstorganisierte Senioren-WG das richtige Konzept sein. Ehepaare, die gerne alleine in den eigenen vier Wänden bleiben möchten, können sich z.B. mit dem Thema Umbau zur barrierefreien Immobilie auseinandersetzen.

 

Faktum 2:

Am meisten werden wir uns mit der Frage des «Sich-leisten-Könnens» des Wohnens im Alter beschäftigen müssen. Ausserdem damit, wie das Wohnumfeld aussehen soll. Es tauchen Fragen auf wie: Was muss ich alles bedenken? Wie gehe ich das an?

Der Ratschlag, die Immobilie zu verkaufen, ist das eine, Ihre Zukunft zu planen aber das andere. Da Sie mit dem Verkauf der Immobilie eine neue Unterkunft benötigen, können Sie den Verkaufserlös auch dafür verwenden, sich eine kleinere Wohnung oder einen Platz in einem Seniorenheim oder Pflegeheim zu kaufen oder sich eine Wohnung zu mieten. Auf jeden Fall schaffen Sie sich eine ganze Reihe von Handlungsoptionen und haben alle Freiheiten Ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.

Aufgrund von Studien 2 und unserer eigenen Erfahrungen kommen wir immer mehr zur Erkenntnis, dass ältere Menschen möglichst lange in ihrem eigenen Haus oder ihrer Wohnung bleiben wollen, trotz allen Unwägbarkeiten.

Welche Lösung auch immer für die Einzelne und den Einzelnen in Betracht kommt – man sollte solche Entscheidungen nicht allzu lange hinauszögern. Unsere Erfahrung zeigt, dass es doch immer seine Zeit braucht, mit Veränderungen entsprechend zurecht zu kommen.

 

Wenn Sie Anmerkungen oder Anregungen dazu haben, auf die wir uns sehr freuen, schreiben Sie einfach in die Kommentare zu diesem Artikel oder gerne auch eine E-Mail an info@mrohner.ch

Und in diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben!

Quellen:

1 http://www.age-stiftung.ch/fileadmin/user_upload/Publikationen/Age_Dossier/Age_Dossier_2012.pdf

2 https://www.kda.de/news-detail/items/archiv_181.html